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aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Shiatsu
(jap. 指圧, shi = Finger, atsu = Druck) ist eine in Japan entwickelte Form der Körpertherapie, die aus der traditionellen chinesischen Massage (Tuina) hervorgegangen ist. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in Japan verschiedene Formen der energetischen Körperarbeit und manuellen Behandlungsmethoden kombiniert und unter dem Namen Shiatsu vereint, um sich von den reinen Entspannungsmassagen abzugrenzen. Wörtlich übersetzt bedeutet Shiatsu „Fingerdruck“, die Behandlung umfasst jedoch weit mehr: Zur Berührung wird der ganze Körper eingesetzt. Dabei arbeitet der Behandelnde weniger mit Muskelkraft als mit seinem Körpergewicht und versucht, während der Behandlung eine energetische Beziehung zum Klienten herzustellen (Energie hier im Sinne von Qi). Vom Behandelnden ist Achtsamkeit, Sensibilität und Offenheit gefragt.


Grundlagen

Shiatsu basiert auf den Vorstellungen der traditionellen fernöstlichen Medizin, insbesondere dem in der TCM entwickelten Meridiansystem (System von Energieleitbahnen) und dem System der Fünf Wandlungsphasen (Fünf Elemente). Im Unterschied zu Akupunktur und Akupressur werden im Shiatsu nicht nur einzelne Punkte am Körper stimuliert. Es wird hingegen entlang der verbindenden Meridiane behandelt. Außerdem umfasst Shiatsu auch eine Vielzahl an Mobilisierungsübungen für den Körper.

Ziele

Das Ziel von Shiatsu ist es, durch die Berührung des Körpers das physische, emotionale und geistige Wohlbefinden zu fördern und Möglichkeiten der Entfaltung und Entwicklung aufzuzeigen.

Bedeutende Vertreter

Die zwei bedeutendsten Vertreter in der Geschichte des Shiatsu sind Tokujiro Namikoshi und Shizuto Masunaga. Namikoshi war der Gründer der ersten Shiatsuschule in Japan. Sein Vermächtnis war unter anderem die staatliche Anerkennung von Shiatsu als eigenständige Behandlungsmethode in Japan. Masunaga war einer von Namikoshis begabtesten Schülern. Er begründete seinen eigenen Stil (Zen Shiatsu) und durch ihn fand Shiatsu auch im Westen Anerkennung.
Masunaga erweiterte, im Rahmen seines eigenen Stils, das klassische Meridiansystem und entwickelte seine eigenen Theorien zur energetischen Struktur des menschlichen Körpers. Im Gegensatz zur Akupunktur spielen im Zen Shiatsu die einzelnen Punkte keine sehr große Rolle, es wird der gesamte Meridian behandelt. Masunaga studierte an der Universität von Kyoto Psychologie, was in seine Arbeit einfloss, und lernte bzw. lehrte Shiatsu am Nippon Shiatsu Institut. Er entwickelte auch ein komplexes Diagnose-System am Bauch und Rücken sowie spezielle Meridian-Dehnungsübungen (Makko Ho). Sein Buch "Zen Shiatsu" wurde 1977 veröffentlicht, seine Lehre von zahlreichen Schülern auch in den Westen weitergetragen. Shizuto Masunaga starb 1981. Akinobu Kishi war der erste Schüler von Masunaga. A.Kishi entwickelte Zen-Shiatsu weiter über Shinto-Shiatsu bis hin zu SEIKI. Der andere Schüler Masunagas ist W. Ohashi, bekannt geworden mit der Übersetzung des Buches "Zen Shiatsu" und durch vielzitierte eigene Bücher: "Ohashi’s Neues Buch Der Körperarbeit" sowie "Körperdeutung- Östliche Diagnose und Therapie". W. Ohashi hat Ohashiatsu aufgebaut ,auf dessen Lehren berufen sich die meisten Shiatsuschulen.

Shiatsu im Westen vs. in Japan

Heutzutage wird im asiatischen Raum fast ausschließlich das sehr am Körper orientierte Shiatsu nach Namikoshi praktiziert und gelehrt, wohingegen im Westen der energetischere Masunaga-Stil bevorzugt wird.

Die wichtigsten Vertreter von Shiatsu leben heute zum größten Teil außerhalb von Japan. Dies ist einer der Gründe weshalb die Weiterentwicklung von Shiatsu zur Zeit hauptsächlich im Westen erfolgt und nicht in seinem Ursprungsland Japan bzw. China.